Reisetipp: Der Harz – Zu Fuß auf den Brocken

Hallo, ihr Lieben. 🙂

Wie viele von Euch ja wissen, hat es uns in den Flitterwochen nicht sonderlich weit weggezogen, sondern in den beschaulichen Harz. Wir wollten einfach raus in die Natur und uns bewegen – und das Ziel haben wir definitiv erreicht! Ganz oben auf der Prioritätenliste stand eine Wanderung auf den Brocken – zu Fuß hoch, mit der Brockenbahn wieder runter!

Gut, erfahrene Wanderer würden auch den Rückweg mit links schaffen, für uns war das aber definitiv ausreichend. 😀 Ich selber war als Kind mit meinen Eltern schon auf dem Brocken und damals war ich der Meinung, dass die Wanderung echt toll war, aber das ich den gleichen Weg hoch nicht noch einmal nehmen werde, weil er echt anstrengend war. Das lag daran, dass wir damals den Teufelsstieg gewählt haben – quasi ein höllischer Weg.
Tja, was sollen wir Euch sagen? Ratet mal, wer wieder zielstrebig den gleichen Weg hoch gefunden hat. 😉

Die Anfahrt

Da wir uns eine Ferienwohnung in Quedlinburg gesucht haben, hatten wir für so ziemlich jedes Ausflugsziel eine ziemlich zentrale Ausgangslage. Mit dem Auto waren wir nur 45 Minuten bis Schierke unterwegs. An Parkplätzen mangelt es vor Ort nicht – es gibt ein riesiges Parkhaus und haufenweise private Parkplätze, auf denen man schon mit 3 € Parkgebühr für den Tag dabei ist. Da kann mich sich wirklich nicht beschweren!

Vom Parkplatzvermieter bekamen wir einen kleinen Zettel mit zwei Möglichkeiten, wie wir am Besten auf den Berg hoch kommen. Das Problem bestand nicht darin, dass es zu wenig Wege gegeben hätte. Es bestand eher darin, dass wir schon Probleme hatten, den richtigen Weg mit dem Zettel zu finden. Es sei also gesagt – ein gewisser Orientierungssinn wäre zumindest von Vorteil. 😉

Der Weg

Wie weiter oben schon erwähnt, haben wir Beide zielstrebig und ohne es zu planen den Teufelsstieg gefunden. Immer der Nase nach, konnte man ihn quasi gar nicht verfehlen, da es reichlich Beschilderung gab. Eins muss zu diesem Aufstieg aber gesagt sein – man bewegt sich dort auf eigene Gefahr, da es sich um keinen beräumten Wanderweg handelt. Wenn die kleine Brücke weggespült ist, ist sie weg. Wenn ein Baum im Weg liegt, dann muss man sich eben was einfallen lassen.

Man wird von Anfang an auf diesem Weg nicht geschont. Bei dem Teufelsstieg handelt es sich um den kürzesten und schnellsten Aufstieg – 6,5 km in 2 Stunden! Gleich zu Beginn geht es über eine ziemlich steinige Strecke, die sich über einen Kilometer zieht. Nach dieser Strecke, kreuzt der Stieg einen asphaltierten Forstweg, der ebenfalls zum Brocken führt. Leider mussten wir diesem Weg eine ganze Weile folgen, da im angrenzenden Wald Forst- und Fällarbeiten stattfanden. Zu gefährlich für Wanderer! Nach kurzer Zeit konnten wir aber wieder auf dem originalen Stieg weiterlaufen!

Für Kinder bietet diese Strecke auch etwas! Nach einiger Zeit findet man immer wieder kleine „Aufsteller“ in denen Stück für Stück eine Sage bzw. eine Geschichte erzählt wird. Je weiter man geht, desto mehr erfährt man davon und ganz zum Schluss möchte man ja schon wissen, wie es ausgeht. 😉

Als wir den Forstweg verlassen haben, ging es ganz gemütlich an einem kleinen Bach vorbei. Malerisch ist da auf jeden Fall das richtige Wort für! An dieser Stelle ist mir einiges klar geworden – die vielen Wanderer grüßen sich untereinander, wenn sie sich dann doch mal über den Weg laufen. Ich fand’s sehr angenehm und eins kann man bei diesem Aufstieg wirklich versprechen – man kommt sehr leicht mit Menschen ins Gespräch! Besonders, weil sich alle gleichzeitig aufregen, warum sie ausgerechnet diesen Aufstieg nehmen mussten. 😀

Ab diesem Punkt ging es quasi nur noch richtig hart bergauf! Wir mussten über Baumstämme und halbhohe Steine klettern und uns durch eine wahre Geröllwüste schlängeln. Ein Abenteuer war das auf jeden Fall!
Wenn man irgendwann aus dem Wald kommt und denkt, dass man endlich den Gipfel erreicht hat, folgt ganz schnell die Ernüchterung. Es geht noch mal locker 20 Minuten auf einer Asphaltstraße steil bergauf. Ein bisschen Spaß muss ja schließlich sein. 😉

Der Gipfel

Auf dem Gipfel hatten wir einen verhältnismäßig guten Ausblick – zumindest zeitweise! Man konnte herrlich weit ins Land gucken; allerdings nur so lange, bis die nächste Wolke den Gipfel eingehüllt hat. Und dann wurde es so richtig kalt!

Nach der 2 Stunden dauernden Wanderung waren wir froh, dass es oben Mittag gab. Wir hatten Beide eine Bratwurst und Pommes – nichts weltbewegendes, aber das war genau das Richtige, nach so einem Marsch. Falls Ihr eine Übernachtungsmöglichkeit sucht, die nicht so 0815 ist, dann ist vielleicht das Hotel auf dem Brockengipfel genau das Richtige für Euch! Bei gutem Wetter und keinen Wolken habt Ihr zumindest einen atemberaubenden Ausblick. Hoch und runter kommt Ihr auf jeden Fall mit der Bahn.
Und für alle Stocknägelsammler unter Euch – es gibt dort oben auch eine tolle Auswahl an Stocknägeln. In meine Sammlung hat es auch wieder ein Neuer geschafft. 🙂

Der Rückweg

Runter haben wir es uns etwas einfacher gemacht. Für jeweils EUR 27,00 pro Nase kommt Ihr auf der Strecke der Harzer Schmalspurbahn aber auch so weit wie Ihr wollt. Die Fahrt ist echt etwas unheimlich Besonderes; wenn Ihr aber einen Sitzplatz haben wollt, dann solltet Ihr nicht erst 2 Minuten vor Abfahrt einstiegen – denn dann wird es etwas kuschelig. 😀
Die Fahrt dauert pi mal Daumen 20-30 Minuten. Unterwegs endet die Fahrt kurzzeitig auf einem Abstellgleis, da erst der Gegenzug passieren muss. Für die Herren der Schöpfung und Kinder ist die Fahrt besonders spannend, da man währenddessen direkt hinter der Lok stehen und sich den Fahrtwind um die Nase wehen lassen kann. Auf der einen Seite war der Blick aus dem Zug wirklich toll und beeindruckend. Auf der anderen Seite wurde man aber auch damit konfrontiert, wie ein Wald eben aussieht, wenn er sich selbst überlassen ist. Das ist hier der Tatsache geschuldet, dass es sich um einen Nationalpark handelt, der sich eben selbst reguliert. Für uns ist das ein ganz normaler Anblick, da wir vom Dorf kommen und uns Borkenkäferbefall im Wald nichts Neues ist. Zumal wir auch beide in direkter Nachbarschaft zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft wohnen – also wildwuchernde Kernzone quasi vor der Haustür. 😉

Als wir in Schierke angekommen sind, lagen für uns noch 20 Minuten Fußweg vor uns, um zu unserem Auto zu kommen. Mit einem kleinen Abstecher im Haupthaus des Schierker Feuersteins hat es auch noch 5 Minuten länger gedauert. Muss ja schließlich alles seine Ordnung haben. 😉

So, ihr Lieben! Das war unser erster Post aus unser Harzurlausbreihe und auch der erste Post, der nichts mit Food zu tun hat. Abgesehen von den Pommes. 😉 Da uns teils so viele tolle Ideen im Kopf rumschwirren, wollen wir Euch auch ab und zu etwas anderes auf dem Blog zeigen als nur Essen. Wir hoffen sehr, dass es Euch gefallen hat. Lasst doch gerne mal etwas Feedback da, was man anders machen kann und ob es Euch gefallen hat. 🙂

Liebe Grüße,
Anna und Martin

8 Kommentare zu „Reisetipp: Der Harz – Zu Fuß auf den Brocken

  1. Ihr habt echt die Brockenpommes genommen? Wir waren im letzten Jahr einfach echt zu geizig und haben unsere mitgebrachten Müsliriegel und ne Banane verzehrt – und sind dann schrecklich hungrig wieder nach Schierke zurückgelaufen 😀 Den Rückweg allerdings über den leichten Abstieg.
    Ich freu mich auf weitere Artikel über den Harz und muss unbedingt auch mal unseren Harzer Hexenstieg (den wir ja endlich beendet haben, nachdem wir im Sommer wegen krassem Regen abbrechen mussten) verbloggen … oder zumindest die Fotos sortieren 😀
    Liebe Grüße!

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    1. Es ging einfach nicht ohne die Pommes. 🙈 Hätte ich nach dem Aufstieg nur ein Brötchen bekommen, dann wäre ich vermutlich komplett ausgefranst. 😂
      Verbloggt würde mich euer Weg auch interessieren. Da sieht man ja noch so unheimlich viel. 😊
      Liebe Grüße nach Berlin. 😊

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      1. Ich glaube, die Schlange war uns auch zu lang. Irgendwas war auf jeden Fall noch. Bestimmt die ganzen Glühweintrinker, die uns vom Anstellen abgehalten haben 😉

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